„Hoffe, das setzt Kräfte frei“ – FC Kochelsee Schlehdorf erreicht Aufstiegsrunde

Kampfbetontes Derby: Andreas Pangel (weißes Trikot) vom FCKS gegen Thomas Pölt vom TSV Benediktbeuern. Foto: dh © dh
Die erste Chance gehörte den Platzherren, doch TSV-Torsteher Rene Thiele war zur Stelle.
Nur wenig später zeichnete sich Markus Lantenhammer zwischen den Pfosten der Hausherren aus. Vieles deutete auf einen ausgeglichenen ersten Abschnitt hin, doch innerhalb von fünf Minuten lagen die Gastgeber mit 2:0 vorne, und bei beiden Treffer hatten die Gäste ordentlich mitgeholfen. Die Gefahr schien jeweils bereinigt, da unterliefen den Beurern fatale Fehler im Aufbauspiel. Matthias Leiß (21.) schnappte sich zunächst die Kugel, ging total abgezockt mit einem Haken auf engstem Raum an Thiele vorbei und traf zwischen Keeper und Pfosten ins Netz. Und nur wenig später eroberte Michael Schratt einen schon verloren geglaubten Ball zurück, bediente den völlig frei stehenden Sebastian Reissenweber (27.), der verwandelte per Direktabnahme. Doch Benediktbeuern reagiert sofort: Matthias Hecht steckt aus dem Mittelfeld auf TSV-Torjäger Benedikt Veicht (29.) durch, und schon war die Partie wieder offen.
Nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste allerdings kein Mittel, um Druck aufzubauen. Glück hatte Leonardo Vocaj Glück, dass Schiri Felix Thiel nach einem kräftigen Schubser gegen Thomas Pölt nicht zur roten Karte griff. Die sah wenige Minuten später TSV-Defensivspieler Florian Deiser für eine Notbremse. Den daraus resultierenden Freistoß verwandelt Liridon Vocaj (66.) zum 3:1-Endstand. Für TSV-Coach Thomas Neumeier die entscheidende Situation: „Vorher gibt es nur eine Zeitstrafe, unser Spieler fliegt vom Platz. Wir haben aber auch durch zwei Geschenke selbst zur Niederlage beigetragen.“ FCKS-Trainer Maximilian Jochner hätte eine andere Lösung der Situation erwartet: „Nach der vorherigen Szene wäre eine Verwarnung ausreichen gewesen.“ Der Einzug in die Aufstiegsrunde wurde von den Hausherren dennoch gefeiert. Benediktbeuern muss durch die Niederlage um den Klassenerhalt kämpfen. (dh)
Quelle: merkur.de
Tolle Zuschauerzahl, Wunschergebnis, Meisterrunde: Es war der perfekte Tag an der Südwestseite des Kochelsees.
Schlehdorf – Mit einem 3:1 im Loisachtal-Derby über den TSV Benediktbeuern erreicht der FC Kochelsee-Schlehdorf die Aufstiegsrunde. Danach gab es kein Halten mehr. Und das vollkommen zurecht. In den vergangenen Jahren durch massive Personalprobleme der Abstiegszone zumeist erst im Saisonfinale entkommen, richtet sich der Blick beim FC Kochelsee heuer ausnahmslos nach vorne. „Bei den Burschen ist ganz schön Druck abgefallen“, bilanziert Max Jochner und freut sich für seine Mannschaft. „Ich hoffe, das setzt in der Rückrunde Kräfte frei.“
Bis es soweit war, musste gezittert werden. Obgleich die Schlehdorfer besser und kompletter denn je aufgestellt waren, war die Anspannung ein treuer Begleiter. „Spielerisch war es kein Augenschmaus“, urteilt Jochner. „Aber der Einsatz hat gestimmt, und das reicht manchmal.“ Jochner sah seine Mannen „vom Spielaufbau schon besser“. Nur gezeigt hätten sie das viel zu selten. „Kampf war Trumpf“, betont der Coach.
FCKS zittert sich zum Schlusspfiff
Selbst als ein 2:0-Vorsprung herausgeschossen war, wollte sich die nötige Sicherheit nicht einstellen. Matthias Leiß vollendete einen Steckpass von Yuri Schindler zum 1:0, Sebastian Reißenweber legte nach abgewehrtem Eckball mit einem Dropkick aus 15 Metern nach. Dann aber sofort der Anschlusstreffer, und das Bangen begann von Neuem.
„Nach eigenen Toren ist oft der verwundbarste Zeitpunkt“, findet Jochner. Eine Umstellung auf das bewährte System sorgte nach Seitenwechsel für mehr Zugriff. Es war nicht das Spiel der elektrisierenden Tormöglichkeiten, stattdessen sorgte Spannung für die nötige Würze. Als TSV-Verteidiger Florian Deiser wegen vermeintlicher Notbremse an Leiß vom Platz flog und Liridon Vocaj den dazugehörigen Freistoß direkt versenkte, schien die Begegnung endgültig gelaufen. Nur bedingt, meint Jochner. Zwar hat man kaum gefährliche Aktionen zugelassen, gleichwohl würgte man sich eher über die Zeit, als Souveränität auszustrahlen. Doch das ist ja einer der Lehrinhalte für die Rückrunde. (OLIVER RABUSER)
FC Kochelsee Schlehdorf – TSV Benediktbeuern 3:1 (2:1)
Schlehdorf: Lantenhammer – Reissenweber, Wagner, Kammerlochner, Raffeiner, Pfeffenzeller, Sam, Le. Vocaj, Schindler, Leiß, Li. Vocaj – Eingewechselt: Schratt, Pangerl, Vral.
Schiedsrichter: Felix Thiel (TSV Farchant). – Zuschauer: 190. – Tore: 1:0 (21.) Leiß, 2:0 (27.) Reissenweber, 2:1 (29.) Veicht, 3:1 (66.) Vocaj.
Quelle: merkur.de