WSV Unterammergau verliert Trainer und Spieler – siegt aber trotzdem gegen Kochelsee Schlehdorf

Der Mann des Tages: Ferdinand Brauchle schiebt an FCKS-Torwart Daniel Grasmüller zur Führung vorbei ins Tor. Später legt er einen weiteren Treffer nach. Foto: Rabuser ©
Schlehdorf – Die Entfernung beider Orte ist erheblich, der Derby-Charakter nicht zwingend gegeben. Dennoch war die Partie in der Meisterrunde der Fußball-Kreisklasse zwischen dem FC Kochelsee Schlehdorf und dem WSV Unterammergau genau das, was man sich von Matches mit Lokalanstrich erwartet: Ein packendes Spiel mit jeder Menge Emotionen, einigen umstrittenen Entscheidungen, zwei Platzverweisen, aber auch drei Treffern.
Die waren beim 2:1 am Ende etwas glücklich zugunsten der Ammertaler verteilt, wodurch sich der WSV im Aufstiegsgeschäft zurückmeldet. „Mit Blick auf die anderen Ergebnisse war es wichtig, dass wir gepunktet haben“, bilanzierte der Technische Leiter Ludwig Hutter.
Der FCKS hingegen haderte. Im ersten Abschnitt primär mit der eigenen, vornehmlich durchwachsenen Leistung. Nach dem Seitenwechsel war man dann im Lager der Gastgeber einerseits nicht immer einverstanden mit dem Unparteiischen, ehe der holprige Platz in der Nachspielzeit den sicheren Ausgleich verhinderte. Fraglos lag Vitus Waibel falsch, als er nach einem Kopfballtreffer nicht Richtung Mittelkreis zeigte. Doch traf den Schiedsrichter keine Schuld, da der Ball von der Latte hinter die Linie und sofort wieder ins Feld sprang, zudem mehrere Akteure sowie die Sonne ihm die Sicht nahmen. „War für mich unter Einsatz aller Möglichkeiten nicht zu erkennen“, beteuerte Referee Waibel.
Richtig lag der Referee in der Szene zuvor. Da flog WSV-Spieler Elias Hartwig nach kniehoher Grätsche gegen Leonhard Sam nahe der Mittellinie mit Rot vom Feld. Sein Trainer Josef Thiermeyer hatte sich bereits zuvor nach einer Mischung aus Reklamation und Fluchen von der Seitenlinie verabschiedet. Mit der Grund, warum Thiermeyer Hutter mit der Spielanalyse beauftragte. Der sah ein „sehr umkämpftes Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften“, von denen die seine „schon etwas glücklich“ gewonnen habe.
Aber warum eigentlich? Erst traf Ferdinand Brauchle per Kopf aus kurzer Distanz (33.). Kurz nach der Pause hämmerte er einen Schuss im Sechzehner zum 0:2 in die Maschen (48.). Doch danach ging’s nur noch in eine Richtung. Mit dem Strafstoßtor von Thomas Pfaffenzeller und jeder Menge glücklosen Engagements auf Schlehdorfer Seite. „Torabschluss ist momentan schwierig, wir sind nicht zwingend genug“, räumte FCKS-Coach Maximilian Jochner ein.
FC Kochelsee Schlehdorf – WSV Unterammergau 1:2 (0:1)
FCKS: Grasmüller – Reissenweber, Wagner, Ryzinski, Raffeiner, Le. Vocaj, Nedeljkovic, Pfaffenzeller, Leiss, Kröner, Li. Vocaji-– Eingewechselt: Sefaj, Sam, Schratt, Weidehaas; WSV: Diroma – Hartwig, Brauchle, Vogt, Korntheuer, A. Speer, Stumpfecker, Klemm, Wagner, Klarwein, Reiter – Eingewechselt: Kröker, T. Speer, Donoghue, Gansler; Schiedsrichter: Vitus Waibel; Zuschauer: 150; Tore: 0:1 Brauchle (33.), 0:2 Brauchle (48.), 1:2 Pfaffenzeller (58./FE); Gelbe Karten: Le. Vocaj, Li. Vocaj – Brauchle, Vogt, Korntheuer, Stumpfecker; Rote Karten WSV: Hartwig, Thiermeyer
Quelle: merkur.de