„Wir müssen nicht aufsteigen“ ‒ Kochelsee-Schlehdorf will Fuß fassen in der A-Klasse

„Wir müssen nicht aufsteigen“ ‒ Kochelsee-Schlehdorf will Fuß fassen in der A-Klasse

Soll Kreisklassen-Absteiger FC Kochelsee Schlehdorf dazu verhelfen, sich zu konsolidieren: Andreas Mathäus (re.), hier noch als Co-Trainer von TuS-Holzkirchen-Coach Sven Teichmann. © THOMAS PLETTENBERG

Soll Kreisklassen-Absteiger FC Kochelsee Schlehdorf dazu verhelfen, sich zu konsolidieren: Andreas Mathäus (re.), hier noch als Co-Trainer von TuS-Holzkirchen-Coach Sven Teichmann. © THOMAS PLETTENBERG

Der FC Kochelsee Schlehdorf versucht, nach dem bitteren Abstieg wieder Fuß zu fassen. Ein direkter Wiederaufstieg ist vorerst kein Thema.

Zwei Wochen nach Saisonende sind die Wunden geleckt. Der Abstieg aus der Kreisklasse schmeichelt weder Team noch Verantwortlichen, die aber nicht im Tal der Tränen versinken wollen. Das passt nicht zum Selbstverständnis des FC Kochelsee Schlehdorf. Trotz multipler Offerten von Klubs aus der Region haben mehr und weniger umworbene Spieler für die kommende Saison zugesagt. Die Zielsetzung des Vereins ist verhalten optimistisch. „Wir müssen nicht aufsteigen, wollen aber eine Rolle spielen“, postuliert Christoph Weidehaas für die bevorstehende Runde in der A-Klasse. „Dann macht es allen auch wieder Spaß.“

Externer Trainer Matthäus bringt neuen Schwung

Was die Trainerposition betrifft, deckt sich der künftige Übungsleiter mit dem Anforderungsprofil des Klubs. Der Nachname alleine lässt aufhorchen: Mathäus. Für Katholiken und Fußball-Jünger gleichermaßen spannend. Der Lothar sei es aber nicht. „Er ist auch kein Nachkömmling von ihm“, sagt Weidehaas mit humorigem Unterton. Viel versprechen tun sie sich am Kochelsee dennoch von ihrem neuen Vorarbeiter. Andreas Matthäus ist jung, lernwillig, und er ist keiner aus dem eigenem Stall. „Die Intention war ein externer Trainer“, betont der Sportliche Leiter. Weidehaas nennt es „einen Zyklus“, dem auch niederklassige Klubs unterworfen sind. Immer nur Leute aus dem Inneren des Klubs, das funktioniere nicht.

Unter Maxi Jochner hatte der FCKS allerdings sogar Tuchfühlung zur Kreisliga aufgenommen. Und dass es Jochner ernst meint mit dem Fußball, zeigt der Aufstieg mit dem SV Polling in die Bezirksliga. Bei Thomas Pfaffenzeller aber lagen die Verantwortlichen des Klubs daneben. „Hinterher ist man immer gescheiter“, räumt Weidehaas ein. Das ohnehin als wankelmütig verrufene Team hätte keinen Neuling mit Entwickler㈠ideen benötigt, sondern eine klare Handschrift, die sich im Saisonverlauf allenfalls marginal verändert. Dass sie den Zeitpunkt für einen Wechsel verpasst haben, kreidet sich auch Weidehaas an. Das 1:5 gegen den TSV Benediktbeuern habe etwas mit der Mannschaft gemacht, wie die darauffolgende Niederlage in Eglfing belegt. „Da sind wir als Team auseinander gebrochen“, räumt der frühere Goalgetter des Klubs ein.

„Wir waren nicht erfolgreich.“

Christoph Weidehaas

Viel zu lange habe man an Pfaffenzeller festgehalten, was für einen „Fehler auf allen Ebenen“ spricht. Denn: „Wir waren nicht erfolgreich.“ Ein Abstieg, der unnötig war, aber sehenden Auges passierte. Mit Mathäus, dem 37-Jährigen, soll es aufwärts gehen. Der Kontakt sei „nach einem Tipp“ zustande gekommen. Zuletzt war der zuvor in Geretsried und Eurasburg aktive Mathäus beim TuS Holzkirchen als Co-Trainer angestellt. „Er hat viel mit jungen Leuten gearbeitet, passt gut zu uns“, erläutert der Sportleiter. Wichtig war auch der frühzeitige Austausch untereinander. Man sei nach dem Abstieg an einem Punkt angelangt, an dem „andere Vereine um unsere Spieler buhlen“.

Dabei wollen sich die Schlehdorfer schnellstmöglich konsolidieren. Wie es aussieht, bleiben Radek Stempel, Julian Propst & Co dem FC erhalten. Trotz diverser Angebote bis hinauf in die Kreisliga. „Alle haben mir gesagt, sie bleiben“, stellt Weidehaas fest. Freilich immer mit dem nicht zu tilgenden Restrisiko einer Meinungsänderung vor dem 30. Juni.

Externe Neuzugänge kann der Klub indes keine vermelden. Fünf A-Junioren aus dem älteren Jahrgang übersiedeln in den Herrenbereich; kommende Saison kann nur ein B-Junioren-Team aufgestellt werden. Darüber hinaus hofft man auf die Rückkehr von Führungsspielern. Florian Kammerlochner klagte nach Kurzeinsätzen im Saisonfinale wieder über Kniebeschwerden. Dauer-Torjäger Matthias Leiß plagt sich mit einer Zehenverletzung, stößt frühestens im Herbst zur Mannschaft. Dennoch will der FCKS weiter sichtbar bleiben.

Quelle: merkur.de