FC Kochelsee-Schlehdorf: Trainergespann folgt auf Maxi Wagner

Zwei ehemalige Spieler übernehmen beim FC Kochelsee Schlehdorf als Trainer-Gespann: (v. li.) Maxi Jochner und Simon Lantenhammer. © Oliver Rabuser
Schlehdorf – Wie viele und welche Spieler am kommenden Sonntag gegen den FV Höhenrain starten, ist unklar. Entschieden ist hingegen, dass Maxi Wagner im Sommer sein Traineramt in Schlehdorf niederlegt. Die Suche nach einem Nachfolger stellt sich dem Klub jedoch nicht.
Für Wagner rücken andere Dinge in den Vordergrund. „Viele private Termine“, sagt er. Gemeint sind die Hochzeit mit seiner Freundin und der dazugehörige Hausbau. Die Auszeit vom Trainergeschäft soll wenigstens eine Spielzeit dauern. „Dann mal schauen, wie’s weitergeht.“
FC Kochelsee-Schlehdorf: Einheimischenmodell bewährt sich
Wagners dreijährige Tätigkeit am Kochelsee war zu Beginn mit den Verantwortlichen abgesprochen, sodass die durch den Rückzug des 37-Jährigen nicht in Handlungsnot geraten. Vielmehr ist die Nachfolge bereits geklärt. Nachdem mit Wagner und zuvor Klaus Fahrner zwei externe Übungsleiter mit dem Team arbeiteten, entschied sich der Klub nun wieder für das Einheimischenmodell. Die ehemaligen Spieler Maxi Jochner und Simon Lantenhammer übernehmen als Trainer-Gespann.
Für FC-Chef Klaus Ellert war die Entscheidung keine Abwägung zwischen in- und extern, sondern eine Investition in die Zukunft. Jochner habe den Trainerschein erworben und zuletzt bei der C-Jugend hervorragende Arbeit geleistet. Auch Lantenhammer, dessen Laufbahn als pfeilschneller Außenspieler nach multiplen Knieverletzungen ein ebenso verfrühtes wie jähes Ende fand, hat bereits mit den Talenten des Klubs gearbeitet. „Wir bekommen viele junge Spieler raus, da ist Simon genau der Richtige“, unterstreicht Ellert, der Wagners Arbeit lobt. „Er hat in einer brutal schwierigen Situation sehr gut gearbeitet. Es war immer alles transparent.“
FC Kochelsee-Schlehdorf: Corona-Ausbruch im Trainingslager
Wagners Aufgabe bleibt indes bis in das Saisonfinale hinein bedeutsam und eine Herausforderung: Seine beiden ersten Spielzeiten beim FC durfte er Corona-bedingt nicht abschließen. Jetzt, wo ein geregelter Ablauf wahrscheinlich ist, hängt sein Team im Abstiegskampf. Der frühere Torjäger möchte die Mannschaft keinesfalls in die A-Klasse übergeben. Der FC steht knapp über den Abstiegsplätzen. „Aber wir sind noch dicke dabei“, betont Wagner. An der Qualität seiner Elf zweifelt er nicht. „Die PS sind da, wir müssen sie nur auf die Straße bringen.“
Aber er weiß auch, dass fortwährende Genickschläge eine Mannschaft mental zermürben können. Bereits in der Vorrunde war der FCKS von Ausfällen gebeutelt. Dadurch rutschte er überhaupt erst in diese prekäre Lage. Nach wenigen Wochen reibungsloser Vorbereitung wird das Schicksal nun erneut zum Spielverderber. Nach dem Trainingslager in Südtirol schlugen etliche Schnelltests positiv an. Ligakonkurrent ASV Eglfing, der mit Herren- und Damenteam die gleiche Unterkunft bezog, kann ein Lied davon singen. „Die hat es ähnlich erwischt“, weiß Wagner. Der letzte Test beim SC Gaißach musste wegen Spielermangels abgesagt werden. Für das erste Punktspiel soll es zumindest zahlenmäßig ganz gut ausschauen. „Irgendwie werden wir den Sonntag hinkriegen“, glaubt der Coach.
FC Kochelsee-Schlehdorf: A-Jugend soll einspringen
Damit aber nicht genug. Vorbei ist die Hoffnung auf ein Comeback von Sebastian Lautenbacher. Nach einigen Trainings schwoll das lädierte Knie wieder an. Jetzt soll ein operativer Eingriff Knorpel und Meniskus glätten und neu ausrichten. Lautenbacher fällt damit ebenso rund ein Jahr aus, wie Markus Kröner, der sich beim ersten Training die Achillessehne riss.
Somit ruht die Hoffnung der Schlehdorfer neben der Unversehrtheit des restlichen Teams auch auf dem hauseigenen Talentschuppen. Bewusst nahm Wagner einige A-Junioren mit ins Trainingslager. Der überschaubare Restspielplan der U 19 eröffnet ihm neue Ressourcen. „Da werden einige oft bei uns dabei sein.“ Im Gegensatz zu den Vocaj-Brüdern, deren mögliche Mithilfe Wagner eigentlich nicht mehr thematisieren möchte. „Sie haben die Trainingspläne bekommen, sich aber nicht mehr gemeldet“, sieht der Coach das Kapitel um den vormaligen Drittliga-Profi und seinen ebenfalls mit höherklassiger Erfahrung behafteten Bruders als beendet an. (Oliver Rabuser)
Quelle: merkur.de