„Von da an hatten wir die Hosen voll“ – FCKS vergibt Drei-Tore-Vorsprung gegen WSV Unterammergau

„Von da an hatten wir die Hosen voll“ – FCKS vergibt Drei-Tore-Vorsprung gegen WSV Unterammergau

Jubel nach der Aufholjagd: Nach dem 4:4 fallen sich (v.l.) Tobias Speer, Ferdinand Brauchle, Simon Stumpfecker und Stefan Wagner in die Arme. Foto: Kögl ©

Jubel nach der Aufholjagd: Nach dem 4:4 fallen sich (v.l.) Tobias Speer, Ferdinand Brauchle, Simon Stumpfecker und Stefan Wagner in die Arme. Foto: Kögl ©

Unterammergau – Ob sie zufrieden sind mit einem Punkt? Weder Josef Thiermeyer noch Maximilian Jochner wollten diese Frage nach dem Spiel mit einem klaren „Ja“ beantworten. Bei Gästetrainer Jochner nicht überraschend, ließ sich sein FC Kochelsee Schlehdorf in der Schlussphase beim WSV Unterammergau nach klarer Führung noch die Butter vom Brot nehmen.

Sein Unterammergauer Kollege tat sich einfach schwer, eine klare Aussage zu treffen. „Auf der einen Seite bin ich nicht zufrieden, weil wir 1:0 in Führung gehen und diesen Vorsprung leichtfertig aus der Hand geben“, analysierte Thiermeyer. Auf der anderen Seite aber lag seine Mannschaft schon 1:4 hinten und erzielte noch den Ausgleich. „Da muss ich eigentlich zufrieden sein.“

Nach der WSV-Führung legt der FCKS einen Zahn zu und erzielt vier Treffer

Wie vor einer Woche in Dießen gingen die Unterammergauer in der zwölften Spielminute in Führung. Ferdinand Brauchle setzte sich an der Grundlinie gut durch, passte in den Torraum zu Sebastian Moser, der den Ball mit der Hacke über die Linie lenkte. Die Freude bei den Gastgebern hielt allerdings nur etwa sechs Minuten. Nach einem sehenswerten Pass von Matthias Leiss auf Yuri Schindler kam Unterammergaus Torhüter Marco Diroma etwas zu spät und traf nur noch die Beine Schindlers. Leiss’ Strafstoß brachte den Ausgleich.

Die Gäste jubelten weiter. Den 20-Meter-Freistoß von Michael Schratt fälschte die Abwehrmauer unglücklich ab. Nach dem Seitenwechsel waren keine 40 Sekunden gespielt, da erhöhte Max Ryzinski aus kurzer Distanz per Kopf auf 3:1 für den FCKS. Als Leiss sechs Minuten später wieder durch einen verwandelten Elfmeter auf 1:4 erhöhte, schien die Partie gelaufen.

„Plötzlich hatte jeder Angst, Fehler zu machen. Das war genau die falsche Herangehensweise.“

Maximilian Jochner über das 2:4.

Das Gästetor war aber auch wie zugenagelt, selbst beste Chancen brachte der WSV nicht unter. Für das 2:4 brauchte er drei Anläufe. Erst parierte Lantenhammer den Schuss von Lukas Klemm, dann den Nachschuss von Tobias Speer. Erst Robin Reiter nagelte den Ball unter die Latte. „Von da an hatten wir die Hosen voll“, sagt Jochner. „Wir brachten keine Ruhe mehr ins Spiel. Plötzlich hatte jeder Angst, Fehler zu machen. Das war genau die falsche Herangehensweise.“

Den Anschlusstreffer schaffte Anton Speer. Jetzt forderten die Gastgeber den Ausgleich. Der gelang nach einer Ecke. Völlig frei stand Stefan Wagner am langen Fünfereck und köpfte in der fünften Minute der Nachspielzeit ein. „Erst, als alles gegen uns sprach, haben wir plötzlich angefangen, Fußball zu spielen“, meinte Thiermeyer. Er suchte nach Gründen, fand sie aber nicht. (ANDREAS KÖGL)

WSV Unterammergau – FC Kochelsee Schlehdorf 4:4 (1:2)

WSV: Diroma – A. Speer, Wagner, Stumpfecker, Korntheuer, Reiter, Gansler, Kröker, Moser, Klarwein, Brauchle – Eingewechselt: Vogt, Speer, Hartwig, Donoghue

Quelle: merkur.de