Alles rund ums Benefizspiel

Alles rund ums Benefizspiel

Die erste Mannschaft des FC Kochelsee-Schlehdorf trat für den guten Zweck gegen die U19-Auswahl des TSV 1860 München an. © Tamara Rabuser

Die erste Mannschaft des FC Kochelsee-Schlehdorf trat für den guten Zweck gegen die U19-Auswahl des TSV 1860 München an. © Tamara Rabuser

Das Benefizspiel zwischen dem FC Kochelsee-Schlehdorf und der U19-Auswahl des TSV 1860 München für die Hagelopfer lockt 630 Zuschauer an. Die Löwen zeigen sich voll des Lobes für den FC.

Kochel am See – Riesenapplaus brandete auf, als Platzsprecher Burkhardt Ziegltrum die Besucherzahl verkündete. 630 zahlende Zuschauer leisteten einen eindrucksvollen Beitrag zu einer nicht minder bemerkenswerten Veranstaltung. Zugunsten der Menschen, die bei dem Hagelunwetter Ende August schwere Schäden erlitten haben, traten am Mittwochabend in einem Benefizspiel die Erste Mannschaft des FC Kochelsee-Schlehdorf gegen die U19-Auswahl des TSV 1860 München an.

„Gute Atmosphäre“ bei Benefizspiel für Hagel-Geschädigte

Einmal mehr präsentierte sich der FC Kochelsee-Schlehdorf als Meister seines Fachs in organisatorischen Fragen. Das Benefizspiel ließ keine Wünsche offen und bot nicht den Hauch eines Ansatzes für Kritik. Selbst die Gäste waren beeindruckt. „Großartig organisiert“ fand Löwen-Pressesprecher Rainer Kmeth den Abend. Der Penzberger ordnete das Besucheraufkommen als „starke Zahl“ ein und lobte die „gute Atmosphäre außenrum“.

Parkplätze am Kochelsee überfüllt

Die Parkplätze am Kochelsee quollen über. Man sah Kennzeichen aus allen umliegenden Landkreisen. Entsprechend eng ging’s neben dem Platz zu. Gulaschsuppe, Würstl, Bier und Softdrinks – am Ende blieb kaum etwas übrig. FC-Vorstand Klaus Ellert war „super happy“, freute sich zudem über ein „richtig gutes Spiel unserer Mannschaft.“ 0:6 unterlag der Kreisklassist dem Nachwuchs des Drittligisten. Lange Zeit war der Widerstand erkennbar und kräftig.

Laut Ellert wurden die Erwartungen an die Zugkraft dieses Ereignisses übertroffen. Eine valide Schätzung des Erlöses war auch am Folgetag noch nicht möglich. Doch auch hier wird es wohl auf eine äußerst positive Nachricht hinauslaufen. „Alles sehr gelungen“, fasst der Klubchef zusammen.

Co-Trainer Thomas Pfaffenzeller: „logistische Meisterleistung“

Co-Trainer Thomas Pfaffenzeller sprach eingedenk der nur dreiwöchigen Planungszeit von einer „logistischen Meisterleistung“, die letztlich in einer „traumhaften Organisation“ mündete. Kochels Bürgermeister Thomas Holz verriet, ihn würde es jucken mitzuspielen, obgleich seine aktive Karriere annähernd drei Dekaden zurückliegt, Allerdings war der künftige Landtagsabgeordnete nach dem Ehrenanstoß auch schnell wieder verschwunden. So musste Benediktbeuerns Bürgermeister Anton Ortlieb in der Halbzeit die Scheckübergabe der ortsansässigen Volksbank ohne seinen Kollegen vornehmen. Auch die Sparkasse leistete ihren Obolus, ein vierstelliger Betrag kam von der Allianz-Vertretung in Ohlstadt, obendrein trafen Spenden benachbarter Vereine ein.

Im Spielerlager hofft man indes, sich von den künftigen Profis etwas abgeschaut zu haben. Am Sonntag steht das für das Erreichen der Meisterrunde bedeutsame Heimspiel gegen die SG Antdorf/Iffeldorf an. Coach Max Jochner ist zuversichtlich: „Was der FC heute gespielt hat, das war richtig gut.“ Eine Einschätzung, die sich mit der Durchführung des Abends deckt.

Quelle: merkur.de

Scheckübergabe vor dem Kochler Rathaus (v. li.): Mitorganisator Max Jochner (Coach Erste Mannschaft), Kochels Bürgermeister Thomas Holz, Hanns-Frank Seller (2. Bürgermeister Benediktbeuern), Klaus Ellert (Vorsitzender FCKS). © OR

Der FC Kochelsee-Schlehdorf übergab jüngst den Erlös des Benefizspiels an die Bürgermeister. Mehr als 12 000 Euro sind für die Hagelopfer zusammengekommen.

Kochel am See – Stolz präsentierte FCKS-Vorsitzender Klaus Ellert zwei überdimensionierten Schecks. Auf beiden stand die gleiche Summe: 6310 Euro gehen jeweils an die Gemeinden Kochel am See und Benediktbeuern. Deren Vertreter, Bürgermeister Thomas Holz und Zweiter Bürgermeister Hanns-Frank Seller, waren baff über das Ergebnis aus dem Benefizspiel gegen die U19 der Münchner Löwen (wir haben berichtet). „Die Summe ist höher als erwartet“, betonte Holz und stimmte ein Loblied auf den FC Kochelsee-Schlehdorf an. „Wenn Fußballer etwas anpacken, dann funktioniert es halt.“

 

Viel Lob für Benefiz-Spiel: „Zeichen starker Solidarität“

Seller bekräftigte: „Für uns ein Zeichen starker Solidarität“. Es gibt nach dieser Benefizaktion ausnahmslos Gewinner. In den betroffenen Ortschaften sind das Leute und Institutionen, die „sonst schauen, wo sie bleiben.“ Seller zielt auf „soziale Brennpunkte“. Die zu eruieren werde „kein Hüftschuss“ werden, „Man muss sich schon damit auseinandersetzen, es kommt auf die soziale Lage an.“ Holz indes bringt Vereine und Retter ins Spiel, bei denen die Schäden von den jeweiligen Versicherungen „nicht unbedingt abgedeckt“ seien. „Ich habe da das vollste Vertrauen“, bekräftigt Coach und VR-Bank-Mitarbeiter Max Jochner. Nachdrücklich war auch der Dank an die Fußballer.

„Man kann allen Organisatoren nur ein herzliches Vergelt’s Gott sagen“, sagte Holz. Für Ellert die Steilvorlage, um einige Protagonisten hervorzuheben. Namentlich die Vereinsmitglieder Alex Biechteler, Sebastian Lautenbacher, Max Jochner und Rico Urbanski. Aber auch den örtlichen Bauhof, der mithalf, dass innerhalb von zwei Wochen alles auf die Beine gestellt wurde. „Es war schnell auf- und wieder abgebaut“, so Ellert. Zudem kam die Flötzinger Brauerei in Rosenheim nicht nur für das ausgeschenkte Bier, sondern für sämtliche Getränke auf, die Bäckerei Luidl aus Großweil steuerte das benötigte Backwerk bei. Auch die Strahlkraft der Veranstaltung griff der Funktionär auf.

Über 12 000 Euro Spenden durch Spiel zwischen FC Kochelsee-Schlehdorf und TSV 1860 München

Auf Seiten des TSV 1860 München und seiner U19-Auswahl sei man rundherum zufrieden gewesen. Mit Blick auf die vielen Zuschauer sagt Ellert, es habe „geholfen, Werbung für den Fußball in Kochel zu machen“. Wobei das die FC-Kicker am Sonntag im Heimspiel gegen den ESV Penzberg selbst am Besten machen können. Da werden die Weichen Richtung Auf- oder Abstiegsrunde gestellt.